FLASH-INTERVIEW mit...



...EDUARDO CALZADA


Ensemble Mediterrain Eduardo Calzada wurde in Caracas, Venezuela, geboren und besitzt die doppelte Spanisch-Venezolanische Staatsbürgerschaft. Noch in Venezuela studierte er bei Filiberto Nuñes, bevor er sein Studium in Deutschland fortsetzte: zuerst in Berlin bei Klaus Thunemann und später in Düsseldorf bei Gustavo Nuñez. Eduardo Calzada war Mitglied der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker sowie des Gustav Mahler Jugendorchesters und des Mahler Chamber Orchestra. Er ist Mitglied des SWR Sinfonieorchesters in Stuttgart, unterrichtet in Straßburg und Lübeck und gehört zu den ältesten Mitgliedern des Ensemble Mediterrain.

EM: Kammermusik: warum und wofür?
EC: Weil es eine wichtige Abwechslung zum Orchester ist, weil man gefordert wird besser zuzuhören und das ist wiederum extrem wichtig fürs Orchester.

EM: Ein paar Sätze über deine Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mediterrain.
EC: Ich bin mittlerweile seit über 10 Jahren als ständiger Gast des Ensembles tätig. Dies ist ein Projekt, an dem ich mit unbeschreiblicher Lust teilnehme, nicht nur wegen der Qualität des Ensembles, sondern auch, weil es eine große und langjährige Freundschaft gibt, die mich mit seinen einzelnen Musikern verbindet.

EM: Was ist deine liebste Kammermusik?
EC: Mozarts Gran Partita KV 361.

EM: Orchestermusiker, Kammermusiker, Universitätsprofessor und was noch?
EC: Vater von 3 wunderschönen Kindern.

EM: Musik und was noch?
EC: Derzeit versuche ich Sport zu machen.

EM: Welche Art von Musik (CD, Aufnahme, etc.) würdest du unbedingt auf eine einsame Insel mitnehmen wollen?
EC: Heutzutage würde ich besser einen mp3-Player mit viel Musik mitnehmen, sicherlich mit viel venezolanischer Musik und anderen lateinamerikanischen Rhythmen und natürlich sollten Vivaldis 39 Fagottkonzerte auf der Playlist nicht fehlen.

EM: Und welche Noten?
EC: Strawinskys Le Sacre du Printemps.

EM: Mit welchem Komponisten würdest du gerne einen Kaffee trinken? Und warum?
EC: Das ist eine schwierige Frage, ich habe viele Kandidaten. Die meiste Zeit machen wir eine Interpretation nach unseren eigenen Gefühlen oder Forschungen, aber das hängt auch sehr vom Komponisten selbst ab. Ich frage mich oft, ob die Komponisten das wirklich so meinten.

EM: Und mit wem würdest du überhaupt nicht gerne einen Kaffee trinken? Und warum?
EC: Ich kann mit jedem gern mal EINEN Kaffee trinken.

EM: Bei den großen Sportereignissen... Fan für Venezuela, Spanien oder Deutschland?
EG: Deutschland.

EM: Cachapas, Arroz con Leche oder Schwäbischer Pflaumenkuchen?
EC: Ummmmmm ... Cachapas brauchen einen speziellen Käse, den es in Deutschland nicht gibt, also kann ich sie nur in Venezuela essen. Und statt Schwäbischem Pflaumenkuchen würde ich lieber leckere Käsespätzle essen.


...DUNJA ROBOTTI


Ensemble Mediterrain Dunja Robotti wurde von deutsch-italienischen Eltern in Brüssel geboren studierte dort am Conservatoire Royal sowie an der Universität der Künste Berlin Klavier. Schon früh begann sie, ihre Leidenschaft für Kammermusik und Liedbegleitung zu entdecken und ist mittlerweile Honorarprofessorin für Streicher-Korrepetition an der Hochschule für Musik Nürnberg.

EM: Kammermusik: warum und wofür?
DR: Für mich ist Kammermusik essentiell für die Kommunikation mit anderen Musikern: man hört sich gegenseitig zu, reagiert aufeinander und darf trotzdem kreativ sein- wunderbar.

EM: Ein paar Sätze über deine Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mediterrain.
DR: Das Ensemble Mediterrain ist eine super Idee, die super funktioniert! Ich habe das Vergnügen, schon länger dabei zu sein und freue mich jedes Mal wieder. Auch die Spielorte sind immer sehr schön.

EM: Was ist deine liebste Kammermusik?
DR: Schwer zu sagen... eigentlich bin ich immer von dem Werk begeistert, das ich grad spiele oder übe. Ich finde das Klavierquartett von Brahms in g-Moll besonders schön, eigentlich jede Kammermusik von Brahms. Die Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug von Bartòk ist auch besonders spannend und ungewöhnlich besetzt, ein faszinierendes Werk!

EM: Kammermusikerin, Hochschulprofessorin und was noch?
DR: Berchtesgadenerin! Ich habe in die bayerischen Alpen eingeheiratet und die Bergwelt und ihre Bewohner schätzen und lieben gelernt. Die Natur ist dort sehr direkt und tut mir gut.

EM: Musik und was noch?
DR: Gut essen!

EM: Welche Art von Musik (CD, Aufnahme, etc.) würdest du unbedingt auf eine einsame Insel mitnehmen wollen?
DR: Die Brandenburgischen Konzerte von Bach kann ich immer hören sowie die Goldberg-Variationen in einer Aufnahme von Glenn Gould an der... Orgel!

EM: Und welche Noten?
DR: Ich trage immer verschiedene Noten mit mir herum; auf der letzten Insel war Mozarts "Gran Partita" dabei...

EM: Bei den großen Sportereignissen... Italien, Belgien oder Deutschland?
DR: Ich bin zunächst immer für Italien, aber hauptsächlich, um mein deutsches Umfeld damit etwas zu ärgern...

EM: Tiramisu, belgische Schokolade oder Apfelstrudel?
DR: Eher Spaghetti, Moules Frites und "Drei im Weggla" (Nürnberger Bratwürstchen im Brötchen), Reihenfolge egal!


...MATTHIEU GAUCI-ANCELIN


Ensemble Mediterrain Mit 21 Jahren wurde er von Kirill Petrenko als Soloflötist an die Komische Oper Berlin engagiert. Von 2015 bis 2017 spielte er an der selben Position im Swedish Radio Symphony Orchestra unter der Leitung von Daniel Harding, und ist seit 2019 Mitglieds vom Saito Kinen Orchestra geleitet von Seiji Ozawa. Er wird ausserdem regelmässig als Soloflöte von den Berliner Philharmonikern eingeladen, sowie vom London Symphony Orchestra, den Münchner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Mahler Chamber Orchestra. Von 2017 bis 2019 hat er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler unterrichtet und erhielt nun den Ruf als Professor an die Kunstuniversität Graz.

EM: Kammermusik: warum und wofür?
MG: Die Kammermuisk ist die Basis von allem in der klassischen Musik - seinen Mitspielern zuhören und interagieren. Ich versuche diesen Ansatz auch mitzunehmen, wenn ich im Orchester spiele. Es ist eben dieses Repertoire in dem die meisten Komponisten Meisterwerke geschrieben haben - mit Ausnahme von Wagner vielleicht.

EM: Ein paar Sätze über deine Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mediterrain.
MG: Seit einigen Jahren habe ich sehr viel Freude am Musizieren mit dem Ensemble Mediterrain. Einerseits weil die Mitgleider Freunde geworden sind und ausserdem Musiker, die ich sehr schätze und anderseits auch weil ich das Konzept des Ensembles toll finde: durch seine flexible Formation können wir unterschiedlichstes Repertoire spielen - vom Trio bis hin zur kleinen Kammerorchesterbesetzung ist alles drin.

EM: Was ist deine liebste Kammermusik?
MG: Das ist schwierig zu beantworten - als Zuhörer würde ich sagen die Streichquartette von Beethoven. Aber als Flötist vielleicht eher das D-Dur-Quartett von Mozart wegen seines wunderbaren langsamen Satzes.

EM: Orchestermusiker, Hochschulprofessor und was noch?
MG: Parallel zum Orchester spiele ich regelmäßig Kammermusik und manchmal als Solist mit Orchester. Natürlich nimmt das Orchester den Größten Teil meiner musikalischen Aktivitäten ein, aber es gefällt mir sehr, denn als Holzbläser hat man meistens einen interessanten Part zu spielen. Ich finde die Abwechslung der verschidenen Genres wichtig, denn die Erfahrung als Solist hilft einem zum Beispiel, wenn man dann im Orchester kurz heraussticht weil man ein Solo hat. Und die Kammermusik schult das Zuhören - eine essentielle Qualität überhaupt!

EM: Musik und was noch?
MG: Ich mag selbstverständlich alle Formen von Kunst, speziell interessiere ich mich für Malerei. Ansonsten liebe ich das Reisen und gutes Essen!

EM: Welche Art von Musik (CD, Aufnahme, etc.) würdest du unbedingt auf eine einsame Insel mitnehmen wollen?
MG: Ich würde auf jeden Fall CDs von Horowitz mitnehmen, seine Aufnahmen der Scarlatti-Sonaten oder die Kinderszenen... Ich kann mich beim Zuhören immer wieder für seinen Einfallsreichtum, seine pianissimi und sein gesangliches Spiel begeistern. Ausserdem würde ich noch die Vier letzten Lieder von Strauss mitnehmen, am liebsten gesungen von Elisabeth Schwarzkopf.

EM: Und welche Noten?
MG: Auf jeden Fall die Partitur von Mozarts Oper Don Giovanni. Und Bach, aber welches der vielen Werke... schwierig!

Éclair oder Berliner Pfannkuchen?
MG: Beides! - ich liebe Süßes und bin da noch nie sehr vernünftig gewesen...


...ALVARO PARRA


Ensemble Mediterrain Seit 2013 Mitglied bei den Berliner Philharmonikern, ist der Chilenische Geiger langjähriger Stammgast des Ensemble Mediterrain und war u.a. bei Schönbergs "Kammersymphonie op.9", Turinas "Klavierquartett op. 67" oder Schuberts "Forellenquintett" zu hören.

EM: Kammermusik: warum und wofür?
AP: Es macht riesigen Spaß und man kann viel mehr des musikalischen Geschehens beeinflussen als im Orchester.

EM: Ein Satz über deine Zusammenarbeit mit dem Ensemble Mediterrain.
AP: Eine der schönsten Kammermusikerfahrungen die ich je hatte.

EM: Was ist deine liebste Kammermusik?
AP: All die Werke von Franz Schubert.

EM: Orchester, Kammermusik und was noch?
AP: Populärmusik aus meinem lateinamerikanischen Kontinent in all ihre Varianten.

EM: Musik und was noch?
AP: Ich beschäftige mich viel mit Politik und Geschichte und engagiere mich gegen Ungerechtigkeit und für eine bessere Gesellschaft.

EM: Welche Art von Musik (CD, Aufnahme, etc.) würdest du unbedingt auf eine einsame Insel mitnehmen wollen?
AP: Populärmusik aus Lateinamerika.

EM: Und welche Noten?
AP: Was für die nächste Zeit ansteht...

Éclair oder Berliner Pfannkuchen?
AP: Piscoooooo.